Zwischenbemerkung

Im Punkt 2 haben ich von den Proteinen gesprochen, die vorwiegend als Baustoff unsere Zellen formen. Sie sind aber als echte Universalisten auch als Transportmedium und Bestandteil z.B. von Enzymen und Botenstoffen im unermüdlichen Einsatz. Wenn gerade Mangel an Energie herrscht, werden sie auch einfach zu Zucker umgewandelt und an Stelle von Kohlenhydraten verheizt.

Um vollständig mit Proteinen versorgt zu sein, muss man nicht nur die tägliche Zufuhr von 1 g pro kg haben. Wichtig ist außerdem, dass man die acht essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge bzw. im richtigen Verhältnis zuführt. Durch Abbau und Recycling der Aminosäuren, die aus abgestorbenen Zellen gewonnen werden, steht dem Körper immer ein gewisses Kontingent an Aminosäuren zur Synthese von Proteinen bereit, aber lediglich die Menge, die im Blut enthalten ist. D.h. Wir haben keinen Protein-Vorratsspeicher. Wir leben gewissermaßen von der Hand in den Mund…

Daraus folgt, dass man vielleicht ein paar Tage ohne Proteinnachschub in der Nahrung auskommt, es dann aber früher oder später unweigerlich zu ernsthaftem, körperlichen Langzeitschaden kommen wird. (Es drängt sich mir der Vergleich mit einem Haus auf, das wegen Lieferproblemen mit schlechtem Zement gebaut wurde … und beim ersten Erdstoß in sich zusammenfällt.)
Es ist also keine sehr gute Idee, mit Protein-Mangel abzunehmen.

Auch die Kohlenhydrate aus Punkt 3 werden nicht nur zu Energie verheizt. In Verbindung mit Protein-Bausteinen übernehmen sie auch Baufunktionen im Körper, z.B. als Glukosamine in Gelenken.
Kohlenhydrate sind nahezu komplett pflanzlichen Ursprungs. Wenn wir sie in weitgehend unverarbeiteter Form genießen, bekommen wir zusätzlich eine Menge wertvoller Ballaststoffe sowie die ganze Palette an Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, pflanzliche Wirkstoffe) ‚frei Haus geliefert‘.
Das alles bekommt man nicht oder weniger, wenn man Kohlenhydrate in der Nahrung einspart. Dabei wird die Mindestmenge schon vom größten Verbraucher vorgegeben: Unser Gehirn braucht etwa 110 bis 130 g Blutzucker pro Tag für seine Energieversorgung. In Fastenzeiten oder bei einer Low-Carb-Diät muss der Körper mit weniger auskommen und hilft sich dann damit, dass er zunächst seinen Glykogen-Speicher leert und dann aus Proteinbausteinen Blutzucker herstellt. Das geht aber nicht unbegrenzt, da die dann ja nicht mehr als Baustoff zur Verfügung stehen. Spätestens nach ein paar Tagen wird dann auf den ‚Hungersnot-Betrieb‘ umgestellt und der Körper bastelt sich aus seinen Fettreserven einen Zuckerersatzstoff, die (von Diabetikern gefürchteten) Ketonkörper. Die Liebhaber einer ‚Keto-Diät‘ freuen sich darüber und bauen dann schneller Fett ab, als mit jeder anderen Diät.
Die wie das Gehirn auf Zuckerenergie angewiesenen Nebennieren akzeptieren allerdings die Ketonkörper nicht als Ersatzzucker. Stattdessen schütten sie beständig die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus, die den Körper aktivieren und in die Lage versetzen sollen, wieder ‚ordentliche‘ Ernährung zu finden. Beide mobilisieren ‚die letzten Reserven‘ und versetzen den Körper in einen katabolen ‚Abbau‘-Stoffwechsel, in dem er sich gewissermaßen selber verheizt.
Und wenn man dann am Gewichtsziel angelangt wieder auf ‚Normal‘-Ernährung umstellt, stellt der Körper auf ‚wieder mit voller Kraft speichern‘ um … und JoJo’t sich wieder zum Ausgangsgewicht.
In der Abnehmphase hat der Körper allerdings auch durch die fehlenden Ballaststoffe und Mikronährstoffe bereits kaum wiedergutzumachenden Schaden erlitten.
Es ist also keine sehr gute Idee, mit Kohlenhydrat-Mangel abzunehmen.

Im Punkt 4 haben wir bei den Fetten gesehen, dass man die Zufuhr bis auf 30 g essentielle Fette pro Tag verringern kann. Die Versorgung mit Fettenergie kann dagegen schadlos aus dem eigenen Depotfett erfolgen.

Bei Proteinen liegt die Mindestmenge bei etwa 1 g pro kg pro Tag, wobei als zusätzliches Kriterium die Zusammensetzung mit allen essentiellen Aminosäuren bestimmend ist. Und: Auch Proteinquellen liefern zusätzlich Mikronährstoffe, die für unseren Körper lebenswichtig sind.

Bei den Kohlenhydraten wird die Mindestmenge energetisch vom Zucker-Bedarf des Gehirns bestimmt, der bei ca. 120 g pro Tag liegt. Die Notwendigkeit der möglichst vollständigen Versorgung mit allen Mikronährstoffen bedingt nicht nur, die Menge der KH nicht zusehr zu reduzieren. Auch durch die Art der KH, als möglichst ballaststoffreich und bunt/vielfältig, verbessert und vervollständigt man die Versorgung.

Fazit:
Es ist möglich, mit Vollversorgung des Körpers mit allen lebenswichtigen Nährstoffen abzunehmen.
Dabei darf man allerdings weder die Proteine, noch die Kohlenhydrate, noch die Fette unter die essentielle Menge reduzieren. Da der Körper nur bei den Fetten für mehr als einige Tage ausreichende Mengen speichert und zudem beim Abnehmen ohnehin nur das Körperfett reduziert werden sollte (und nicht die Mager-/Muskelmasse), liegt die Lösung auf der Hand:
Optimal ist das Abnehmen durch Reduktion der Fettzufuhr auf das Minimum und Korrektur der Kohlenhydratzufuhr hin zu Versorgung mit möglichst nur ballaststoffeichen und vielfältigen Quellen. (Damit nicht durch eine falsche Kohlenhydratversorgung weiteres Fett aufgebaut wird.)

Wenn das so logisch ist, wieso machen das nicht alle?
Weil die genaue Berechnung der Mahlzeiten viel Arbeit bedeutet … und der typische Normalmensch für alle Probleme nur EINEN Schuldigen sehen möchte, nicht zwei oder gar drei …
… und weil damit nicht das Gewicht, sondern das Fett verschwindet.
Und das irritiert auf der Waage, z.B. wenn man gerade Wasser im Körper sammelt oder durch schweißtreibende Arbeit ausgeschwitzt hat.

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