Die meisten Menschen nennen es ‚Sünde‘, wenn sie etwas essen oder trinken, das im Verdacht steht, ‚der Figur zu schaden‘.
Gerade wenn Du wieder mal ‚auf Diät‘ bist, kommt Dir dieses Wort bei allem was Dir schmeckt über die Lippen. Vielleicht gehörst Du auch zu denen, die für jede ‚Sünde‘ auch gleich eine Erklärung parat haben, die Dich entlastet. Und wenn man einen Schuldigen gefunden hat, dann ist es ja nicht mehr schlimm, oder?
Wenn das so ginge, dann gäbe es nur lauter Normalgewichtige.
Für alle gesunden Menschen gibt es einen Plan, wie er sich ernähren sollte, damit er mit allem versorgt ist, was der Körper zum Leben braucht. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ist sowas wie der ‚Gralshüter‘ dieses Plans und ich habe diesen Plan mit meiner Erfahrung aus zwölf Jahren Abnehm-Kursen abgeglichen und für Abnehmer vereinfacht zu unserem 7-Punkte-Plan.
Dieser „7PP“ gibt für Abnehmer die Regel an. Wenn er sich danach richtet, selbst ohne ihn zu kennen, dann nimmt er Gewicht ab durch Fettreduktion bei gleichzeitiger Vollversorgung des Körpers mit allen Nährstoffen.
Egal wie seine ‚Diät‘ oder „Ernährungsform“ auch immer offiziell heißen mag.
Abweichungen von dieser Regel sind ‚Ausnahmen‘ – nicht ‚Sünden‘. Sünden können vergeben werden. Ausnahmen wirken aus sich selbst heraus gegen Dich und Dein Abnehmziel.
Es gibt verschiedene Arten von Ausnahmen: Getränke-Ausnahmen, Eiweiß-Ausnahmen, Zucker-Ausnahmen, Fett-Ausnahmen, Bewegungs-Ausnahmen, Zeit-Ausnahmen, Kopf-Ausnahmen …
… und kombinierte Ausnahmen aus zwei oder mehreren der Genannten.
Auf die Getränke- bis Bewegungs-Ausnahmen (und den Spezialfall der Kopf-Ausnahmen) werde ich in späteren Blog-Beiträgen noch eingehender zu sprechen kommen. Viele sind relativ einfach zu kompensieren, z.B. eine Ernährungsausnahme mit einer entsprechenden Bewegungsausnahme.
Auf keinen Fall darf man eine Ernährungsausnahme durch ‚ausfallenlassen von Mahlzeiten‘ versuchen zu kompensieren. (Drei Mahlzeiten pro Tag sind für die meisten Menschen das Minimum für die Vollversorgung.)
Auch nicht umgekehrt, ausgefallene Mahlzeiten kompensieren durch mehr essen bei der nächsten Mahlzeit. Gerade bei schwereren Menschen ist dann regelmäßig bei mindestens einer Mahlzeit die Eiweißmenge zu groß. ‚Zu groß‘ bedeutet: ‚wird erstmal gespeichert‘ … und zwar als Fett.
Der populäre Supergau dieser Art ist die 5+2-Diät (5 Tage essen+trinken, was man will, + 2 Tage fasten). Da kommt zu den Ernährungsausnahmen noch die Zeitausnahme dazu.
Wenn man den Körper bei Vollversorgung mit allen Nährstoffen von seinem Fett befreien möchte, dann darf man nicht einmal einen Tag fasten.
Eine trügerische Idee ist das 16+8-Intervallfasten. Dabei darf man 8 Stunden lang essen, was man möchte, und fastet die restlichen 16 Stunden. Bei vielen Leuten funktioniert es, damit Gewicht zu reduzieren. Wenn man dabei allerdings den Körper voll versorgen möchte, dann muss man ihn in den 8 Stunden so ernähren, wie es der 7PP beschreibt. Und dann kann ich gleich den 7PP nehmen und bin dann nicht so starr an die 16 Stunden Fasten gebunden.
Also: Einerseits wirken Ausnahmen normalerweise als Bremse fürs Abnehmen und können auch nicht wegdiskutiert werden. Andererseits kann man z.B. Ernährungsausnahmen durch Bewegungsausnahmen (= mehr/längere Bewegung) wieder kompensieren.
Oder: Man kann nach einer Ausnahme auch einfach direkt wieder weitermachen mit dem 7PP und rettet damit den Gesamterfolg, halt ein bisschen später.