Ausnahmen

Die meisten Menschen nennen es ‚Sünde‘, wenn sie etwas essen oder trinken, das im Verdacht steht, ‚der Figur zu schaden‘.
Gerade wenn Du wieder mal ‚auf Diät‘ bist, kommt Dir dieses Wort bei allem was Dir schmeckt über die Lippen. Vielleicht gehörst Du auch zu denen, die für jede ‚Sünde‘ auch gleich eine Erklärung parat haben, die Dich entlastet. Und wenn man einen Schuldigen gefunden hat, dann ist es ja nicht mehr schlimm, oder?

Wenn das so ginge, dann gäbe es nur lauter Normalgewichtige.

Für alle gesunden Menschen gibt es einen Plan, wie er sich ernähren sollte, damit er mit allem versorgt ist, was der Körper zum Leben braucht. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ist sowas wie der ‚Gralshüter‘ dieses Plans und ich habe diesen Plan mit meiner Erfahrung aus zwölf Jahren Abnehm-Kursen abgeglichen und für Abnehmer vereinfacht zu unserem 7-Punkte-Plan.

Dieser „7PP“ gibt für Abnehmer die Regel an. Wenn er sich danach richtet, selbst ohne ihn zu kennen, dann nimmt er Gewicht ab durch Fettreduktion bei gleichzeitiger Vollversorgung des Körpers mit allen Nährstoffen.
Egal wie seine ‚Diät‘ oder „Ernährungsform“ auch immer offiziell heißen mag.

Abweichungen von dieser Regel sind ‚Ausnahmen‘ – nicht ‚Sünden‘. Sünden können vergeben werden. Ausnahmen wirken aus sich selbst heraus gegen Dich und Dein Abnehmziel.

Es gibt verschiedene Arten von Ausnahmen: Getränke-Ausnahmen, Eiweiß-Ausnahmen, Zucker-Ausnahmen, Fett-Ausnahmen, Bewegungs-Ausnahmen, Zeit-Ausnahmen, Kopf-Ausnahmen …
… und kombinierte Ausnahmen aus zwei oder mehreren der Genannten.

Auf die Getränke- bis Bewegungs-Ausnahmen (und den Spezialfall der Kopf-Ausnahmen) werde ich in späteren Blog-Beiträgen noch eingehender zu sprechen kommen. Viele sind relativ einfach zu kompensieren, z.B. eine Ernährungsausnahme mit einer entsprechenden Bewegungsausnahme.

Auf keinen Fall darf man eine Ernährungsausnahme durch ‚ausfallenlassen von Mahlzeiten‘ versuchen zu kompensieren. (Drei Mahlzeiten pro Tag sind für die meisten Menschen das Minimum für die Vollversorgung.)
Auch nicht umgekehrt, ausgefallene Mahlzeiten kompensieren durch mehr essen bei der nächsten Mahlzeit. Gerade bei schwereren Menschen ist dann regelmäßig bei mindestens einer Mahlzeit die Eiweißmenge zu groß. ‚Zu groß‘ bedeutet: ‚wird erstmal gespeichert‘ … und zwar als Fett.

Der populäre Supergau dieser Art ist die 5+2-Diät (5 Tage essen+trinken, was man will, + 2 Tage fasten). Da kommt zu den Ernährungsausnahmen noch die Zeitausnahme dazu.
Wenn man den Körper bei Vollversorgung mit allen Nährstoffen von seinem Fett befreien möchte, dann darf man nicht einmal einen Tag fasten.

Eine trügerische Idee ist das 16+8-Intervallfasten. Dabei darf man 8 Stunden lang essen, was man möchte, und fastet die restlichen 16 Stunden. Bei vielen Leuten funktioniert es, damit Gewicht zu reduzieren. Wenn man dabei allerdings den Körper voll versorgen möchte, dann muss man ihn in den 8 Stunden so ernähren, wie es der 7PP beschreibt. Und dann kann ich gleich den 7PP nehmen und bin dann nicht so starr an die 16 Stunden Fasten gebunden.

Also: Einerseits wirken Ausnahmen normalerweise als Bremse fürs Abnehmen und können auch nicht wegdiskutiert werden. Andererseits kann man z.B. Ernährungsausnahmen durch Bewegungsausnahmen (= mehr/längere Bewegung) wieder kompensieren.
Oder: Man kann nach einer Ausnahme auch einfach direkt wieder weitermachen mit dem 7PP und rettet damit den Gesamterfolg, halt ein bisschen später.

5. Bewegung

Auch Bewegung kann ihren Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten.
Aber anders als Du vielleicht bisher geglaubt hast.

In den Punkten 3 und 4 haben wir erwähnt, dass der Körper seine Energie in Form von Kohlenhydraten und Fetten zu sich nimmt. Das Gehirn nimmt sich den Löwenanteil aus den Kohlenhydraten in Form von Glukose.
Wenn wir uns bewegen, brauchen unsere Muskeln dafür auch Energie. Sie mögen aber weder den Zucker aus den Kohlenhydraten noch Fett, sondern hauptsächlich sogenanntes ATP.
Vereinfacht gesagt, wird ATP mit der Energie aus Fett oder Zucker aufgeladen und gibt diese Energie an die Muskelzellen ab. Mit der Energie aus einem Fettmolekül können mehr als dreimal soviele ATP-Moleküle aufgeladen werden, wie aus einem Zuckermolekül. Kein Wunder dass unser Körper als ‚Energiespar-Weltmeister‘ da bevorzugt zu Fett greift. Allerdings dauert der Aufladevorgang bei Fett merklich länger als bei Zucker. Daraus folgt eben, dass bei moderater, also langsamer und weniger intensiver Bewegung eher mehr Fett verbraucht wird … und bei schneller und intensiver Bewegung eher mehr Zucker.
Daraus könnte man ableiten, dass man das Abnehmen durch Fettreduktion eher mit moderater Bewegung unterstützt als mit heftiger.

Vergleicht man jetzt mal eine moderate Bewegung wie Gehen (Walken, Wandern) mit einer etwas heftigeren wie Joggen (Laufen), dann verbraucht ein und derselbe Mensch bei Ersterem z.B. 300 kcal und bei Zweiterem z.B. 600 kcal pro Stunde. Es erscheint also ganz klar der Vorteil auf der Seite des schnelleren Joggens zu liegen: Doppelt soviel Energie-Verbrauch! Oder? Also was nun?

Nachdenklich sollte Dich machen, dass Du wahrscheinlch den ganzen Tag gehen könntest, aber vielleicht noch nicht mal eine ganze Stunde am Stück laufen. Weil Deine Muskeln nicht schnell genug Energie nachgeliefert bekommen.

Schauen wir uns die Energiebilanz etwas genauer an, dann sieht es etwa so aus:
1 Stunde Gehen verbraucht 300 kcal, davon z.B. 90 % aus Fett und 10 % aus Zucker, d.h. 270 kcal werden aus Fett gewonnen und 30 kcal aus Zucker.
1 Stunde Joggen verbraucht 600 kcal, davon z.B. 50 % aus Fett und 50 % aus Zucker, d.h. 300 kcal werden aus Fett gewonnen und 300 kcal aus Zucker.

Also: Für einen Vorteil von 10 % bei der Fettverbrennung bekommst Du zehnmal soviel Hunger, denn der Zuckerverbrauch senkt den Blutzuckerspiegel. Du hast die Wahl!

Für untrainierte Übergewichtige gibt es aber noch einen weiteren Nachteil der heftigen Bewegung gegenüber der moderaten: Du machst Dir Deine Gelenke, Sehnen, Muskeln, Knochen kaputt damit.
Der einzige reelle Weg, diese ‚Nebenwirkung‘ der heftigen Bewegung zu vermeiden, ist ganz moderat mit dem Training zu beginnen und die Intensität so langsam wie möglich zu steigern. Nur so hat Dein Körper eine Chance, sich an die Belastung anzupassen. Da verbietet es sich von selbst, für egal welchen Wettkampf zu trainieren, solange Du nicht durch Reduktion Deines ‚Überfetts‘ mitten im gesunden Fettbereich angelangt bist. Jedes Kilo Übergewicht macht die Tortur für Sehnen, Gelenke & Co unerträglich.

Wenn Du Dich in moderatem Tempo bewegst, besteht auch kein so großes Risiko darin, wenn das in der Gruppe erfolgt. Heftigeres Tempo, also z.B. beim Joggen, ist in einer Gruppe immer nur für eineiige Zwillinge eine gleichartige Belastung. Die Formeln für die ‚individuell optimale Pulsfrequenz zur Fettverbrennung‘ sind allesamt nichts wert. Z.B. erhalten Männer und Frauen fast denselben Wert – unterscheiden sich aber beim tatsächlichen Puls bei gleicher Belastung um deutlich zweistellige Werte.

Fazit: Um Dich bei Deinen Bemühungen, Fett zu reduzieren, zu unterstützen, ist jede Bewegung gut, die Dich nicht belastet, die Du ggf. den ganzen Tag durchhalten könntest. Ein übergewichtiger Mensch mit etwa 100 kg Gesamtgewicht verbraucht bei einer Stunde Spazierengehen bis zu 40 g ‚Depot-Fett‘.

Zwischenbemerkung

Im Punkt 2 haben ich von den Proteinen gesprochen, die vorwiegend als Baustoff unsere Zellen formen. Sie sind aber als echte Universalisten auch als Transportmedium und Bestandteil z.B. von Enzymen und Botenstoffen im unermüdlichen Einsatz. Wenn gerade Mangel an Energie herrscht, werden sie auch einfach zu Zucker umgewandelt und an Stelle von Kohlenhydraten verheizt.

Um vollständig mit Proteinen versorgt zu sein, muss man nicht nur die tägliche Zufuhr von 1 g pro kg haben. Wichtig ist außerdem, dass man die acht essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge bzw. im richtigen Verhältnis zuführt. Durch Abbau und Recycling der Aminosäuren, die aus abgestorbenen Zellen gewonnen werden, steht dem Körper immer ein gewisses Kontingent an Aminosäuren zur Synthese von Proteinen bereit, aber lediglich die Menge, die im Blut enthalten ist. D.h. Wir haben keinen Protein-Vorratsspeicher. Wir leben gewissermaßen von der Hand in den Mund…

Daraus folgt, dass man vielleicht ein paar Tage ohne Proteinnachschub in der Nahrung auskommt, es dann aber früher oder später unweigerlich zu ernsthaftem, körperlichen Langzeitschaden kommen wird. (Es drängt sich mir der Vergleich mit einem Haus auf, das wegen Lieferproblemen mit schlechtem Zement gebaut wurde … und beim ersten Erdstoß in sich zusammenfällt.)
Es ist also keine sehr gute Idee, mit Protein-Mangel abzunehmen.

Auch die Kohlenhydrate aus Punkt 3 werden nicht nur zu Energie verheizt. In Verbindung mit Protein-Bausteinen übernehmen sie auch Baufunktionen im Körper, z.B. als Glukosamine in Gelenken.
Kohlenhydrate sind nahezu komplett pflanzlichen Ursprungs. Wenn wir sie in weitgehend unverarbeiteter Form genießen, bekommen wir zusätzlich eine Menge wertvoller Ballaststoffe sowie die ganze Palette an Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, pflanzliche Wirkstoffe) ‚frei Haus geliefert‘.
Das alles bekommt man nicht oder weniger, wenn man Kohlenhydrate in der Nahrung einspart. Dabei wird die Mindestmenge schon vom größten Verbraucher vorgegeben: Unser Gehirn braucht etwa 110 bis 130 g Blutzucker pro Tag für seine Energieversorgung. In Fastenzeiten oder bei einer Low-Carb-Diät muss der Körper mit weniger auskommen und hilft sich dann damit, dass er zunächst seinen Glykogen-Speicher leert und dann aus Proteinbausteinen Blutzucker herstellt. Das geht aber nicht unbegrenzt, da die dann ja nicht mehr als Baustoff zur Verfügung stehen. Spätestens nach ein paar Tagen wird dann auf den ‚Hungersnot-Betrieb‘ umgestellt und der Körper bastelt sich aus seinen Fettreserven einen Zuckerersatzstoff, die (von Diabetikern gefürchteten) Ketonkörper. Die Liebhaber einer ‚Keto-Diät‘ freuen sich darüber und bauen dann schneller Fett ab, als mit jeder anderen Diät.
Die wie das Gehirn auf Zuckerenergie angewiesenen Nebennieren akzeptieren allerdings die Ketonkörper nicht als Ersatzzucker. Stattdessen schütten sie beständig die Stresshormone Adrenalin und Cortisol aus, die den Körper aktivieren und in die Lage versetzen sollen, wieder ‚ordentliche‘ Ernährung zu finden. Beide mobilisieren ‚die letzten Reserven‘ und versetzen den Körper in einen katabolen ‚Abbau‘-Stoffwechsel, in dem er sich gewissermaßen selber verheizt.
Und wenn man dann am Gewichtsziel angelangt wieder auf ‚Normal‘-Ernährung umstellt, stellt der Körper auf ‚wieder mit voller Kraft speichern‘ um … und JoJo’t sich wieder zum Ausgangsgewicht.
In der Abnehmphase hat der Körper allerdings auch durch die fehlenden Ballaststoffe und Mikronährstoffe bereits kaum wiedergutzumachenden Schaden erlitten.
Es ist also keine sehr gute Idee, mit Kohlenhydrat-Mangel abzunehmen.

Im Punkt 4 haben wir bei den Fetten gesehen, dass man die Zufuhr bis auf 30 g essentielle Fette pro Tag verringern kann. Die Versorgung mit Fettenergie kann dagegen schadlos aus dem eigenen Depotfett erfolgen.

Bei Proteinen liegt die Mindestmenge bei etwa 1 g pro kg pro Tag, wobei als zusätzliches Kriterium die Zusammensetzung mit allen essentiellen Aminosäuren bestimmend ist. Und: Auch Proteinquellen liefern zusätzlich Mikronährstoffe, die für unseren Körper lebenswichtig sind.

Bei den Kohlenhydraten wird die Mindestmenge energetisch vom Zucker-Bedarf des Gehirns bestimmt, der bei ca. 120 g pro Tag liegt. Die Notwendigkeit der möglichst vollständigen Versorgung mit allen Mikronährstoffen bedingt nicht nur, die Menge der KH nicht zusehr zu reduzieren. Auch durch die Art der KH, als möglichst ballaststoffreich und bunt/vielfältig, verbessert und vervollständigt man die Versorgung.

Fazit:
Es ist möglich, mit Vollversorgung des Körpers mit allen lebenswichtigen Nährstoffen abzunehmen.
Dabei darf man allerdings weder die Proteine, noch die Kohlenhydrate, noch die Fette unter die essentielle Menge reduzieren. Da der Körper nur bei den Fetten für mehr als einige Tage ausreichende Mengen speichert und zudem beim Abnehmen ohnehin nur das Körperfett reduziert werden sollte (und nicht die Mager-/Muskelmasse), liegt die Lösung auf der Hand:
Optimal ist das Abnehmen durch Reduktion der Fettzufuhr auf das Minimum und Korrektur der Kohlenhydratzufuhr hin zu Versorgung mit möglichst nur ballaststoffeichen und vielfältigen Quellen. (Damit nicht durch eine falsche Kohlenhydratversorgung weiteres Fett aufgebaut wird.)

Wenn das so logisch ist, wieso machen das nicht alle?
Weil die genaue Berechnung der Mahlzeiten viel Arbeit bedeutet … und der typische Normalmensch für alle Probleme nur EINEN Schuldigen sehen möchte, nicht zwei oder gar drei …
… und weil damit nicht das Gewicht, sondern das Fett verschwindet.
Und das irritiert auf der Waage, z.B. wenn man gerade Wasser im Körper sammelt oder durch schweißtreibende Arbeit ausgeschwitzt hat.

Mit unserem revolutionären MealComposer löst man dieses Problem im Handumdrehen, indem man ihn aus den Wunsch-Zutaten ein individuelles Rezept berechnen lässt.
Wenn alle Mahlzeiten optimal stimmen, dann ist es egal, was die Waage sagt: Du hast Fett reduziert.

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4. Fette

Hier im Punkt 4 geht es um den dritten verbliebenen Makronährstoff, die Fette. In erster Linie verwendet unser Körper Fett als Energie, z.B. für die Bewegungsmuskulatur. Weitere Einsatzgebiete sind z.B. Wärmeisolation (Unterhautfett), Schockabsorber (z.B. fürs Gehirn), Transportmedium, Botenstoff und Baustoff für die Zellwände. ‚In der freien Natur‘, die unseren Vorfahren als Nahrungsquelle diente, kommen Fette eher selten vor: Wildtiere haben eher wenig davon, bleiben noch Nüsse und Samen, die allerdings vorwiegend im Herbst zur Verfügung stehen. Für die Produktion von Proteinen und Fetten aus Gras sind Tiere besser ausgerüstet als wir Menschen, z.B. Kühe als Wiederkäuer.
Bei uns Menschen gibt es aber dennoch einen Weg, an unser Fett zu kommen: Nachdem der Glykogenspeicher gefüllt ist, wird überschüssiger Blutzucker (aus Kohlenhydraten, wie z.B. Getreide, Obst) in kompakter Form als Fett in den Fettzellen gespeichert.
Wir müssen also kein Fett essen, um welches zu haben? Jein:
Essentielle Fettsäuren sind Fette, die der Körper nicht selber produzieren kann, sondern zugeführt bekommen muss. Die Referenzwerte der DGE sind dafür etwa 3 % der Tages-Energie, umgerechnet weniger als zehn Gramm pro Tag, davon weniger als zwei Gramm als Omega-3- und der Rest als Omega-6-Fettsäuren. (Soviel ist z.B. in etwa 25 g Walnüssen oder Rapsöl enthalten.)

Diese Webseite widmet sich speziell auch Denjenigen, die mit der Menge ihres gespeicherten Fettes unzufrieden sind, also den übergewichtigen oder den zu Übergewicht neigenden Menschen. An die geht die Botschaft: Du musst eigentlich kein Fett essen! Um vollständig ernährt zu sein, reicht die Zufuhr von weniger als 30 g essentieller Fette am Tag. Den Rest ‚lagerst Du schon im Depot‘.

Die Empfehlung daraus:

Fett solltest Du nur für die Zubereitung von 2+3 verwenden, also z.B. ein sehr gutes Omega-3-reiches Salatöl und Bratöl. Die Zutaten in 2+3 sollten so fettarm wie möglich sein, vorsichtshalber unter 5% Fettanteil absolut, am sichersten unter 1 %. Lies dazu auf der Verpackung in der Tabelle der Nährstoffverteilung die Spalte ‚pro 100g‘.
Das gilt nicht für Gewichthalter (die brauchen ja mehr Fett für Energie), sondern nur für Abnehmer. Denn bei denen holt sich der Körper ja nur dann Fett ‚aus dem Depot‘, wenn er zu wenig zugeführt bekommt. (Bedenke, dass viele Lebensmittel ‚versteckte‘ Fette haben.)
Da Fett mehr als doppelt soviele Kalorien pro Gramm hat wie Proteine und KH, haben besonders fettarme Mahlzeiten trotz Vollversorgung gemäß dem 7PP erstaunlich wenig Kalorien. (Bezogen auf die Kalorien-Empfehlungen der meisten ‚Diäten‘.)

3. Kohlenhydrate

Neben dem Baumaterial braucht unser Körper auch Energie zum Heizen, Bewegen, Denken, …, also um die verschiedenen Vorgänge innerhalb und zwischen den Zellen am Laufen zu halten. Dafür greift der Körper zunächst mal zurück auf den Blutzucker: Glucose. Unser Gehirn, die roten Blutkörperchen, die Nebennieren möchten überhaupt nur Glucose als Energieträger. Letztere lassen sich auch durch den ‚Ersatzzucker‘ der Ketonkörperchen nicht von ihrem ‚Glucosehunger‘ ablenken, wie etwa das Gehirn. Bei deutlichem Glucosemangel während einer Low-/No-Carb-Diät produzieren die Nebennieren wie wild Adrenalin und Cortisol, um den Körper aufzuputschen, damit er in der Lage ist, wieder Nahrung zu beschaffen.
Kurz: Unser Körper braucht Glukose in einer wohldosierten Menge, damit weder die Wirkung von ‚zu viel‘ (=Adipositas) noch von ‚zu wenig‘ (=Stress, Schlafmangel, Nebennierenprobleme) unser Leben bestimmt.
Konkret, wie geht das?:

Iss als Kohlenhydratquellen möglichst ausschließlich ballaststoffreiche, also z.B. Vollkorn, Gemüse (inkl. Kartoffeln), Beerenobst. Anderes Obst ist durch ggf. höheren Zuckergehalt in der Abnehmphase wenig ratsam. Ebenso leider auch viele industriell verarbeitete Lebensmittel. Die Mischung sollte so bunt wie möglich sein, um ein breites Angebot an Mikronährstoffen zu haben. D.h. es verbietet sich von selbst, einen zu hohen Anteil nur aus einer Quelle zu nehmen. Wenn Du die Quellen richtig gemischt hast und Du kein ‚Schlinger‘ bist, darfst Du davon soviel essen, wie Du meinst, bis zur nächsten Mahlzeit zu brauchen. (Pro Tag braucht allein Dein Gehirn Zucker aus 120 g KH. Für einen durchschnittlichen 90 kg-Abnehmer ergibt sich also ein Verhältnis KH zu Protein wie 4 zu 3, also z.B. 40 g zu 30 g. Aktive oder schwerere brauchen mehr.)
In jeder Mahlzeit sollte mindestens eine Zutat sein mit den KH als stärkstem Nährstoff.

2. Proteine

Die feste Materie unserer Billionen Zellen besteht überwiegend aus Proteinen, auch Eiweißbausteine genannt. Defekte und abgestorbene Zellen werden vom Immunsystem in ihre Einzelteile zerlegt und recycelt als Baustoff für neue Zellen. Trotzdem verliert der Körper täglich viele zig Gramm Proteinbausteine auf verschiedenen Wegen.
Um keine Zellen endgültig zu verlieren, muss also ständig für Nachschub gesorgt werden.

Iss pro Tag 1 g Eiweiß/Protein pro Kilo Körpergewicht; wenn Du Muskeln aufbaust und Dich stark sportlich betätigst, dann auch bis zu 1,5 g. (Wenn Du Deine ‚Magermasse‘ richtig messen kannst, speziell wenn Du sehr schwer bist, dann kannst Du auch die genauere Formel nehmen: 2g Protein pro kg Magermasse = Gewicht – Fettmasse – Knochenmasse.) (Die DGE empfiehlt für ‚Normalos‘ 0,8 g (über 65J: 1,0 g) pro Tag und Kilo, zur Erhaltung der Muskelmasse. Abnehmer brauchen eher mehr.)
Verteile das Eiweiß möglichst gleichmäßig auf die drei Mahlzeiten, weil Deine ‚Chemiefabrik‘ nicht viel mehr als 35 g pro Mahlzeit verarbeiten kann (als Frau) bzw. 50 g (als Mann). Nimm das Eiweiß aus verschiedenen Quellen, die sich gegenseitig ergänzen. Dabei sind Kombinationen von tierischem und pflanzlichem Eiweiß i.d.R. sehr gut. Das Sattwerden wird unterstützt, wenn die Mahlzeit mit viel Eiweiß startet. Wenn Dein Tag nicht mit drei Mahlzeiten einteilbar ist, dann nimm eher 4 oder 5 kleinere, auf keinen Fall nur 1 oder 2 größere!
In jeder Mahlzeit sollte mindestens eine Zutat sein mit Protein/Eiweiß als stärksten Nährstoff.

1. Wasser

Unser Körper besteht zu ‚mehr als der Hälfte‘ aus Wasser. Weil der Körper es täglich literweise ‚verliert‘, muss es entsprechend literweise nachgekippt werden. Wenn nicht, dann sind wir in ein paar Tagen verdurstet. Vollversorgung heißt zu allererst also: Wasser !

Trinke Wasser (oder evtl .andere Getränke ohne Kalorien und Süßstoffe, besser warm als kalt).
Ein großes Glas 15-30 Minuten vor jeder Mahlzeit. Und immer dann auch eines, wenn Du meinst, ein ‚Hüngerchen‘ zu verspüren. Und immer dann, wenn Du Durst hast. Selbst 1 Liter pro 25 kg Deines Gewichts ist nicht unbedingt zu viel. Wasser ist Dein Freund, es hilft Dir gegen das Fett.

Der 7-Punkte-Plan

… zum Abnehmen mit Vollversorgung.

Eigentlich hört es sich ja unlogisch an. Denn wenn ich mich voll mit allen Nährstoffen versorge, dann brauche ich doch meine volle Kalorienzahl …
… und wenn ich abnehmen will, dann muss ich die doch reduzieren?
Dann bin ich doch nicht mehr voll versorgt, oder?

Wenn man sich allerdings anschaut, was ‚mit allem versorgt sein‘ für unseren Körper bedeutet, dann erkennt man, dass der Denkfehler in der Grundannahme liegt, dass ein Mensch eine bestimmte Anzahl Kalorien pro Tag braucht. Diese Grundannahme wird sogar von der sonst ziemlich allwissenden DGE geschürt mit ihren ‚Richtwerten zur Energiezufuhr‘. Und genau diese Richtwerte passen nicht zu den von derselben DGE veröffentlichten Referenzwerten für Nährstoffe.

Mit meinen nächsten Beiträgen werde ich zunächst erläutern, wie im Körper Vollversorgung zu erreichen ist. Ausgehend vom Bedarf.
Und dann erst schauen wir uns an, wieviele Kalorien wir erreichen.

und dann kam das Co-Dings

… und aus Ende März 2020 wurde März 2021 …

Unser Abnehmkurs in Wettbewerbsform verlor seinen angestammten Veranstaltungsort und ist wie so viele ausgewichen ins Internet. Das und die Weiterentwicklung des MealComposer hat mich voll in Anspruch genommen. So blieb dieser Blog erstmal auf der Strecke.

Im Hintergrund wurde allerdings doch schon mal die jeweils aktuelle Version des MealComposer installiert … zum Spielen für Insider.

In den nächsten Blog-Beiträgen wird es dann endlich um den 7-Punkte-Plan gehen, den Grund, wieso es überhaupt den MealComposer gibt.
(Damit man nicht ‚Mathematik-Professor‘ sein muss, um eine ordentliche Mahlzeit zu komponieren.)